Evangelische Kirche kritisiert Ausbildungsnotstand

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat von der Politik mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche eingefordert. Die Gesamtzahl junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung liege mittlerweile bei weit über einer Million, kritisierte die EKD-Kammer für Bildung und Erziehung am Donnerstag in Hannover. Diese Zahl enthalte eine Sprengkraft, die «endlich konsequent entschärft werden muss». Ausbildung sei «kein Almosen, sondern eine wertvolle Zukunftsinvestition», so der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock.

Es genüge nicht, die Jugendlichen lediglich unterzubringen, fügte Kock hinzu. Die Situation der Jugendlichen mit schlechteren Startchancen müsse differenziert zur Kenntnis genommen werden. Förderungsmaßnahmen müssten früher beginnen, der Unterricht verbessert und Ganztagsangebote verstärkt werden. Kock plädierte dafür, bei den Heranwachsenden auf deutsche Sprachkenntnisse zu drängen. Zudem müssten Jugendliche «auf der Suche nach Lebenssinn» intensiver begleitet werden.

Die EKD hat zum Thema die Broschüre «Perspektiven für Jugendliche mit schlechteren Startchancen» vorgelegt. Sie kann beim Kirchenamt der EKD in Hannover zum Stückpreis von 37 Cent bezogen werden.