Experten fordern Kurswechsel in der Altenarbeit

Essen (epd). Kirchliche Experten fordern einen Kurswechsel in der Altenarbeit und Pflege. Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und ambulante pflegerische Dienste wolle dabei auf seinem Bundeskongress an diesem Dienstag und Mittwoch in Essen «die Richtung vorgeben», kündigte der Bundesvorsitzende Karl Heinz Bierlein am Montag an. Zu dem Treffen werden neben Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück (SPD) rund tausend Fachleute aus dem In- und Ausland erwartet.

Der Verband veranstaltet den Kongress alle drei Jahre, um Impulse für die professionelle Weiterentwicklung der Arbeit in den Sozialdiensten und Pflegeheimen zu geben. Die ambulante Pflege stecke angesichts der defizitären Finanzlage der Sozialdienste in einer Existenzkrise, sagte Bierlein.

Unabsehbar seien für sie die Folgen des neuen Abrechnungssystems nach Fallpauschalen, das zum Jahreswechsel in den Krankenhäusern eingeführt werde. Vor dem Hintergrund eines dramatischen Personalmangels - allein in den Heimen fehlen nach offiziellen Angaben 20.000 Pflegefachkräfte - müssten sich die Einrichtungen konzeptionell mit Fragen der Personalentwicklung und der Mitarbeiterbindung auseinander setzen, hieß es.

Der Verband für Altenarbeit ist einer der größten Fachverbände des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er vertritt die Interessen von diakonischen Altenhilfe-Einrichtungen, Altenpflegeschulen und ambulanten Diensten, bei denen insgesamt 110.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.