EKD-Ratsdelegation besucht Russland

Hannover (epd). Eine Delegation des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beginnt an diesem Donnerstag einen einwöchigen Besuch in Russland. Die Delegation unter Leitung des EKD-Ratsvorsitzenden Manfred Kock wird in Moskau und St. Petersburg mit Vertretern der Russischen Orthodoxen Kirche und der lutherischen Kirche in Russland zusammentreffen. Auch Begegnungen mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft sind nach EKD-Angaben während der bis zum 9. Oktober dauernden Visite geplant.

Die EKD hoffe auf eine breitere Zusammenarbeit mit der orthodoxen Kirche, sagte EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe in Hannover dem epd. In der Vergangenheit habe es in Russland eine starke Opposition gegen die Ökumene gegeben. Trotz der Kontroversen zwischen protestantischen und orthodoxen Kirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) im vergangenen Jahr habe sich inzwischen die Ausgangslage für ökumenische Kontakte in der russisch-orthodoxen Kirche verbessert, sagte Koppe, der zur EKD-Reisegruppe zählt.

Ein Gespräch der EKD-Delegation mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Alexij II. ist für Freitag in Moskau geplant. Am Samstag wird der EKD-Ratsvorsitzende Kock in der St. Peter-und-Paul-Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) predigen. In St. Petersburg ist ein Besuch der lutherischen St. Petrikirche vorgesehen.

Zur Delegation gehören unter anderen die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe, der Mitglied im Rat der EKD ist. Es handelt sich um den ersten Besuch einer EKD-Delegation in Russland seit sechs Jahren. Zuletzt hatte eine EKD-Delegation unter Leitung des damaligen Ratsvorsitzenden Klaus Engelhardt im Frühjahr 1997 das Land besucht.