UN kritisiert weltweite Einschränkung der Religionsfreiheit

New York (epd). Zahlreiche Staaten missbrauchen den Kampf gegen den Terror als Vorwand zur Einschränkung der Religionsfreiheit. Das geht aus einem Bericht hervor, den die UN-Kommission für Menschenrechte in New York vorlegte. Vor allem in Zentralasien werde das Recht auf freie Religionsausübung unter dem Deckmantel der notwendigen Sicherheit behindert. Auch die Medien fachten manchmal Hass auf religiöse Gruppen an, darunter auf Muslime.

Unter den Staaten, die der Bericht des UN-Kommissionsbeauftragten für Religionsfreiheit, Abdelfattah Amor, kritisch erwähnt, befinden sich die USA, Russland, China, Indien, Afghanistan, Pakistan, Saudi-Arabien, Israel, der Iran und die Türkei. Deutschland wird nicht angesprochen.

«Da Religion vielen Terrorakten zu Grunde liegt, sind viele Staaten der simpelen Auffassung, dass der direkteste Weg, diese Akte zu verhindern, in der Einschränkung von Religion liege», heißt es in dem Bericht. Die «angeblichen Anti-Terror-Aktivitäten» mancher Regierungen konzentrierten sich auf die Beschneidung von Bürgerrechten, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit.

«Viele Staaten missachten ihre Menschenrechtsverpflichtungen», schrieb Amor weiter. Gewalt gegen religiöse Minderheiten sei immer häufiger an der Tagesordnung. Als religionsbehindernde Maßnahmen nannte er auch die Zwangsregistrierung religiöser Gruppen und die Verhängung amtlicher Regulierungen. In manchen Fällen würden die Terroranschläge vom 11. September 2001 als Rechtfertigung für die bereits bestehende Verfolgung religiöser Minderheiten benutzt.