Kirchenvertreter verurteilen Regierung von Mugabe

Johannesburg (epd). Die Kirchen in Simbabwe haben der Regierung von Präsident Robert Mugabe die Missachtung von Recht und Ordnung vorgeworfen. Jede Regierung, die diese Prinzipien verleugne, verwirke das von Gott gegebene Mandat zu regieren, erklärten Vertreter von 59 Glaubensgemeinschaften in einem gemeinsamen Brief, meldete der britische Sender BBC am Freitag (Online-Dienst). Der Brief enthält einen eindringlichen Appell zu einem Dialog mit der Opposition.

Die Bischöfe der drei wichtigsten Kirchen in Simbabwe hatten in den vergangenen Monaten vergeblich versucht, Gespräche zwischen der Regierung und der Oppositionspartei «Bewegung für Demokratischen Wandel» in Gang zu bringen. Mugabes Wiederwahl im März 2002 war vom Vorwurf der Manipulation überschattet. Seither dauern die Übergriffe gegen Journalisten, Oppositionelle und weiße Farmer an.

In dem Kirchen-Schreiben, das nach BBC-Angaben bereits zu Beginn des Monats verfasst wurde, werden zudem auch die drakonischen Mediengesetze und die unmenschliche Vorgehensweise bei der Landreform kritisiert. Am Donnerstag hatten die Behörden neun Journalisten der vor zwei Wochen geschlossenen regierungskritischen Zeitung «Daily News» unter Anklage gestellt. Der Vorwurf lautet, dass die Zeitung ohne Genehmigung der Regierung erschien.