Nigeria: Steinigungsurteil gegen Amina Lawal aufgehoben

London (epd). Die Todesstrafe durch Steinigung gegen die Nigerianerin Amina Lawal (32) ist aufgehoben. Die fünf Richter eines islamischen Scharia-Gerichts in Katsina urteilten am Donnerstag nach Angaben des britischen Senders BBC in der Berufung, dass die Angeklagte nicht ausreichend Gelegenheit zu ihrer Verteidigung hatte.

Die Muslimin war im März 2002 wegen angeblicher außerehelicher Beziehungen zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Sie hatte mehr als ein Jahr nach ihrer Scheidung eine Tochter zur Welt gebracht. Ihr Fall hat weltweit Proteste ausgelöst. Lawal wurde vor Gericht von Frauenrechtsorganisationen unterstützt.

Die Einführung der Scharia in zwölf nordnigerianischen Bundesstaaten führte wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen. Bislang wurde in dem westafrikanischen Land kein Steinigungsurteil vollstreckt. Laut BBC wurde bislang drei Verurteilten eine Hand amputiert.

25. September 2003