Neuer evangelischer Militärbischof in sein Amt eingeführt

Berlin (epd). Der neue evangelische Militärbischof Peter Krug ist am Dienstag mit einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt worden. Die Aufgabe der Militärpfarrer habe durch die Veränderungen der Bundeswehr eine neue Qualität bekommen, sagte Krug in Berlin. Auch Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) würdigte die zunehmende Bedeutung von Militärpfarrern. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, mahnte die Militärseelsorge, die Gewissensfragen von Krieg und Frieden stets wachzuhalten.

Der 60-jährige Krug, der zugleich Bischof in Oldenburg ist, sagte, er wolle die Friedensdiskussion neu beleben. Die Frage, wie man angemessen auf Gewalt reagieren könne, sei für ihn zentral. Den Dialog mit dem Staat wolle er kritisch-konstruktiv führen. Er sei schließlich kein «Seelsorger im keimfreien Raum». Krug betreut als Militärbischof 120 evangelische Seelsorger bei der Bundeswehr. Er folgt Bischof Hartmut Löwe nach, der seit 1994 das Amt innehatte.

Trotz der wachsenden Inanspruchnahme der Seelsorger bei Auslandseinsätzen der Armee werde die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer nicht erhöht, sagte Struck in einem epd-Gespräch in Berlin. Der evangelische Militärgeneraldekan Erhard Knauer kündigte allerdings an, dass die deutschen Soldaten in Kundus in Afghanistan abwechselnd von einem katholischen und einem evangelischen Geistlichen betreut werden sollen.

Mit Krug sei er sich bereits einig, dass der Schwerpunkt der Seelsorge bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr liege, sagte Struck. Vor allem in diesen besonders belastenden Einsätzen suchten Soldaten bei den Seelsorgern Hilfe und Gespräch.

Nach Auffassung von Kock liegt ein Vorteil darin, dass Krug künftig zwei Ämter ausfüllen muss. «Die Bundeswehr braucht eine enge und gute Verbindung zur real existierenden Kirche», sagte der Ratsvorsitzende. Krug sei in die kirchlichen Strukturen gut eingebunden.

Am Gottesdienst nahmen neben Verteidigungsminister Struck auch Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, der Wehrbeauftragte Wilfried Penner, der katholische Militärbischof Walter Mixa und der Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Hermann Barth, teil. Bundespräsident Johannes Rau musste wegen einer Erkältung kurzfristig absagen.