Israel ehrt ersten rheinischen Präses Heinrich Held

Düsseldorf (epd). Der erste rheinische Präses Heinrich Held (1897-1957) ist posthum mit dem Ehrentitel «Gerechter unter den Völkern» geehrt worden. Die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem habe dem Theologen die bedeutende israelische Auszeichnung verliehen, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Dienstag in Düsseldorf mit.

Die Gedenkstätte vergibt die Auszeichnung an Menschen, die während der NS-Zeit unter Einsatz ihres Lebens Juden vor Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten schützten. Held hatte als Pfarrer in Essen gemeinsam mit einem befreundeten Seelsorger Juden in den Kellergewölben der zerstörten Kirche und im Pfarrhaus versteckt.

Held war von 1949 bis zu seinem Tod am 19. September 1957 erster Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zuvor war er seit 1930 Pfarrer in Essen-Rüttenscheid. Nach Hitlers Machtübernahme war er der erste evangelische Pfarrer, der von den Nationalsozialisten verhaftet wurde. Er hatte im Namen einiger Essener Pfarrer gegen die rechtswidrige Einsetzung staatlicher Kommissare in der evangelischen Kirche protestiert.

16. September 2003