Wischnath gibt Vorsitz des Aktionsbündnisses gegen Rechts auf

Cottbus/Berlin (epd). Der Cottbuser Generalsuperintendent Rolf Wischnath ist von seinem Amt als Vorsitzender des brandenburgischen Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zurückgetreten. Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg geht jedoch davon aus, dass er seine kirchlichen Ämter weiter aufrecht erhält. Eine Aufgabe «steht nicht zur Debatte», sagte eine Sprecherin auf epd-Anfrage am Freitag in Berlin. Der 55-jährige evangelische Theologe ist den Angaben zufolge weiter krankgeschrieben.

Den Rücktritt vom Vorsitz des Aktionsbündnisses begründete Wischnath nach Angaben des Gremiums mit der Fortdauer seiner Erkrankung. Die stellvertretenden Vorsitzenden, Brandenburgs Ausländerbeauftragte Almuth Berger und DGB-Vertreter Detlef Baer bedauerten den Schritt und würdigten Wischnaths «couragiertes und offensives Auftreten» gegen Alltagsrassismus und Rechtsextremismus. Das Aktionsbündnis war im Mai 1997 als Reaktion auf einen erheblichen Anstieg rechtsextremer Straftaten in Brandenburg gegründet worden.

Eine von der Landeskirche angeordnete Stasi-Überprüfung Wischnaths hatte Anfang dieses Jahres zu einem heftigen Streit zwischen der Kirchenleitung und dem Generalsuperintendenten geführt. Kurz darauf begab sich der Theologe, der in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal wegen «endogener Depressionen» stationär behandelt worden war, erneut in ärztliche Behandlung.