EKD ruft am Israelsonntag zum Frieden im Nahen Osten auf

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat Christen, Juden und Muslime im Nahen Osten zu verstärkten Friedensbemühungen aufgerufen. Angesichts des neuen Terroranschlags in Jerusalem sei deutlich geworden, wie zerbrechlich der Frieden in der Region ist, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock am Donnerstag in Hannover anlässlich des Israelsonntags der Kirchen am Sonntag. Der Gedenktag soll an die Beziehung zwischen Judentum und Christentum erinnern. Heute ist der Israelsonntag auch mit der Erinnerung an den Holocaust verbunden.

Kock erinnerte an die von führenden Vertretern der Religionen im Nahen Osten im Januar 2002 verabschiedete Erklärung von Alexandria. Darin werde von Muslimen, Christen und Juden jede Form der Gewalt als Problemlösung verurteilt. Kock bezeichnete es als bedauerlich, dass «die ökumenische und zugleich politische Bedeutung dieser Erklärung in Deutschland bisher kaum zur Kenntnis genommen wurde».

«Die Menschen haben kaum noch die Kraft, an einen Frieden zu glauben», so der evangelische Propst von Jerusalem, Martin Reyer. Aus eigener Kraft werde es dem Land nicht gelingen, Sicherheit für die einen und Selbstbestimmung für die anderen zu erreichen. «Wir sind am Ende», heißt es in einem Gebet der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Jerusalem für den Israelsonntag.