EKD fordert Freilassung politischer Gefangener in Kuba

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die sofortige Freilassung politischer Gefangener in Kuba gefordert. Die Verurteilung von 75 im März inhaftierten Intellektuellen zu hohen Haftstrafen sei nicht hinnehmbar, erklärte EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe am Freitag in Hannover. Die Urteile seien in offensichtlich unfairen Schnellverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit ergangen. Rechtsmittel seien erfolglos geblieben, die Haftbedingungen Besorgnis erregend.

«Die EKD schließt sich dem weltweiten Protest an», unterstrich Koppe. Ein Bericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international habe die Vermutung bestätigt, dass die 75 Intellektuellen allein deshalb verurteilt wurden, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausübten. Koppe sprach von einer zunehmenden Unterdrückung fundamentaler Freiheitsrechte in Kuba. Die Regierung sei nicht mehr glaubwürdig. 

Damit ging Koppe über die Kritik des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) von Anfang April hinaus. ÖRK-Generalsekretär Konrad Raiser hatte damals in einem Brief an den kubanischen Staats- und Parteichef Fidel Castro eine «Gefährdung der Integrität der kubanischen Revolution» beklagt.   Der EKD-Auslandsbischof äußerte sich auch besorgt über die Situation von kubanischen Häftlingen in den USA. So werde dem Inhaftierten Antonio Guerrero pastoraler Besuch verweigert, der zusammen mit vier anderen Kubanern wegen Spionage zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde.