Internationaler Tag der Ureinwohner

Frankfurt a.M. (epd). Sie leben im Gebirge, im Dschungel, in der Wüste: Abgedrängt in unwirtliche Gebiete, kämpfen Ureinwohner in vielen Teilen der Welt ums Überleben. Sie haben die unterschiedlichsten Kulturen, Sprachen, Religionen und Kenntnisse bewahrt. Gemeinsam haben sie zumeist die Suche nach einer spirituellen Harmonie mit der Natur und eine gemeinschaftliche Wirtschaftsweise.

Die Vereinten Nationen haben den indigenen (eingeborenen) Völkern den 9. August gewidmet. Er wird alljährlich während der Dekade der Ureinwohner (1995-2004) begangen. Indigene Völker sind die frühen Bewohner eines Landes. Zu ihnen gehören die Indianer in Nord- und Südamerika, die Aborigines in Australien, die Adivasi in Indien, die Pygmäen in Zentralafrika und die Samen in Norwegen.

Insgesamt wird die Zahl der Ureinwohner auf 225 bis 350 Millionen Menschen in 76 Ländern geschätzt. Oft sind sie Minderheiten, die um Land und ihre kulturelle Identität kämpfen. Ihre Lebensräume sind bedroht, wenn es um den Bau von Staudämmen, die Ausbeutung von Wäldern oder die Förderung von Erdöl geht.  Die Verhandlungen über eine UN-Erklärung zu den Rechten der Ureinwohner kommen nicht voran. Eine entsprechende Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation wurde nur von 17 Staaten ratifiziert. Viele Regierungen fürchten, dass Ureinwohner dann Ansprüche auf das Land ihrer Väter oder muttersprachlichen Unterricht einklagen könnten.

Im vergangenen Jahr fanden die indigenen Völker nach jahrzehntelangen Debatten eine «Heimat» bei den Vereinten Nationen: In New York tagte erstmals das «Ständige Forum zu Indigenen Völkern», dem Vertreter von Ureinwohnern und von Staaten angehören. In diesem Jahr befassten sie sich mit der Situation der Kinder der Urvölker.