EKD zum Vatikan-Papier zur Homosexualität

EKD-Pressesprecher Vetter: Rechtlicher Schutz homosexueller Lebensgemeinschaften ethisch geboten

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält im Gegensatz zum Vatikan die Verbesserung des rechtlichen Schutzes homosexueller Lebensgemeinschaften für ethisch geboten. Zwar stimme man mit der katholischen Kirche darin überein, wo es um den besonderen Schutz der Familie und den Vorzug der Ehe geht, sagte EKD-Sprecher Christof Vetter am Donnerstag dem epd. Differenzen zwischen EKD und katholischer Kirche gebe es dagegen dort «wo ein grundsätzlicher Widerspruch zur Verbesserung der rechtlichen Stellung homosexueller Lebensgemeinschaften formuliert wird».

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz begrüßte das am Donnerstag vorgelegte Vatikan-Papier zur Homosexualität dagegen als «Klarstellung». Die katholischen Bischöfe hätten mit diesen Argumenten gegen eine rechtliche Anerkennung homosexueller Lebenspartnerschaften während der Auseinandersetzungen um das Lebenspartnerschaftsgesetz in Deutschland Stellung bezogen, erklärte der Vorsitzende, Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag in Bonn. Insofern seien die Aussagen der Glaubenskongregation eine Bestätigung und Unterstützung der deutschen Bischöfe.

Die päpstliche Kongregation für die Glaubenslehre lehnte in einer Erklärung die rechtliche Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Menschen grundsätzlich ab. «Um die Legalisierung der homosexuellen Lebensgemeinschaften zu stützen, kann man sich nicht auf das Prinzip der Achtung und der Nicht-Diskriminierung jeder Person berufen», heißt es in dem 15-seitigen Text. Präfekt der Kongregation ist der deutsche Kurienkardinal Joseph Ratzinger.