UN sprechen von «Horror-Situation» in Liberia

Genf (epd). Die Zahl der Toten im Bürgerkrieg in Liberia steigt nach UN-Angaben weiter. Zudem gefährde die «Horror-Situation» in dem westafrikanischen Land das Leben von Zehntausenden Flüchtlingen und Vertriebenen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf mit. UN-Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers appellierte erneut an die Kriegsparteien, die Kämpfe einzustellen. Er forderte die umgehende Entsendung einer internationalen Friedenstruppe.

Es gebe derzeit keine Informationen über das Schicksal von 15.000 Flüchtlingen aus Sierra Leone, die vor den Kämpfen im eigenen Land nach Liberia geflohen waren, erklärte das UNHCR. Liberias Hauptstadt Monrovia sei inzwischen mit verzweifelten Menschen verstopft, die sich vor den marodierenden Kriegsparteien in Sicherheit gebracht hätten.

Eine Rettungsaktion mit dem UNHCR-Schiff «MV Overbeck» musste wegen der Gefechte vorübergehend eingestellt werden. Das Schiff habe in den vergangenen Tagen 1.250 Menschen aus Monrovia evakuiert, so das UNHCR.