Kirchen drängen auf besseren Schutz der Nordsee

Trondheim (epd). Für einen besseren Schutz der Nordsee haben sich Kirchenvertreter aus mehreren Anrainerstaaten eingesetzt. Am Rande der 12. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) präsentierten sie am Donnerstag im norwegischen Trondheim die nach dem gleichnamigen Fjord benannte Geiranger-Erklärung.

In dem von Kirchenvertretern, Umweltschützern, Politikern und Wissenschaftlern verfassten Dokument heißt es, die Öko-Probleme der Nordsee seien nicht allein wirtschaftlicher und technischer Natur, sondern auch geistig und moralisch bedingt. Dringend erforderlich sei ein verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung, um das komplexe Meeres-Ökosystem zu erhalten und die Entwicklung von Leben und Kultur an den Nordseeküsten zu bewahren.

Als vorrangige Ziele werden in der Erklärung die Wahrung der biologischen Vielfalt und der Produktivität der Nordsee genannt. Die Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden müsse verringert, erneuerbarer Energien sollten ausgebaut und das Vorsorgeprinzip bei der Nutzung der Meeresressourcen beachtet werden.

Die Kirchenvertreter von den britischen Inseln und aus Skandinavien fordern von der EU und den nationalen Regierungen Korrekturen in der Fischereipolitik, um eine Erholung der Fischbestände zu ermöglichen. Die Fischfangmengen sollten grundsätzlich eingeschränkt werden. Unverzüglich müssten Tanker mit doppelten Wänden ausgestattet werden, um Ölverschmutzungen bei Unglücken auf See zu verhindern. (06834/26.6.2003)