KEK-Vollversammlung in Trondheim mit Gottesdienst beendet

Trondheim (epd). Mit einem Gottesdienst ist die 12. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Mittwoch im norwegischen Trondheim zu Ende gegangen. Vor den mehr als 700 Teilnehmern aus 126 europäischen Kirchen rief der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, dazu auf, sich für wahrhafte Versöhnung zwischen Mächtigen und Machtlosen, Unterdrückern und Opfern einzusetzen.

In der globalisierten Wirtschaft reiche es nicht aus, wenn der wohlhabende Teil der Welt dem ärmeren Marktzugang oder bessere Lebensverhältnisse verspreche, sagte der Primas der anglikanischen Kirche. Wer denjenigen, die um Hilfe, Aufmerksamkeit und Nahrung, Wasser und Freiheit nachsuchten, die Hilfe verweigere, zerstöre nicht nur deren Leben, sondern auch das eigene.

In einem von den Delegierten zuvor gebilligten Bericht heißt es, trotz der herausragenden Rolle der christlichen Tradition in der europäischen Geschichte sähen sich die Kirchen mit einer «Säkularisierung des Denkens» konfrontiert. Zugleich nehme der Wunsch nach geistigen Werten und Erfahrungen zu: «Deshalb ist es notwendig, die christliche Stimme auf diesem Kontinent zu stärken.»

Die Vollversammlung unter dem Motto «Jesus Christus heilt und versöhnt - Unser Zeugnis in Europa» sprach sich ferner dafür aus, im Jahr 2007 zusammen mit dem Rat der Katholischen Bischofskonferenzen in Europa zur dritten europäischen Ökumenischen Versammlung in einem osteuropäischen Land mit orthodoxer Tradition einzuladen. Als möglicher Veranstaltungsort gilt Bukarest.

Am Dienstagabend hatte die Vollversammlung den neuen Zentralsausschuss der KEK gewählt. Das Leitungsgremium umfasst 40 Mitglieder. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist darin mit dem Ratsmitglied und Landessuperintendenten Walter Herrenbrück, Oberkirchenrätin Antje Heider-Rottwilm, Britta Schmitt vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau sowie der Theologiestudentin Almut Bretschneider-Felzmann vertreten.

Der Zentralausschuss wird voraussichtlich bei seiner nächsten Tagung den neuen KEK-Präsidenten wählen. Als aussichtsreicher Kandidat wird Jean-Arnold De Clermont von der Föderation der Protestanten in Frankreich genannt. (06991/2.7.2003)