Erstmals Frau an der Spitze der EKD-Synode

Barbara Rinke zur neuen Präses gewählt

Leipzig (cv). Neugewählte Präses der EKD-Synode ist die Nordhausener Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD). Im zweiten Wahlgang am Freitag abend erzielte die 56jährige Mutter von vier erwachsenden Töchtern mit 67 Stimmen und setzte sich damit gegen den Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe durch. Barbara Rinke wird damit die erste Frau an der Spitze des evangelischen Kirchenparlamentes.

Barbara Rinke

1947 in Nordhausen, Thüringen, geboren, Mutter von vier erwachsenen Töchtern
1961-1964 Betriebsschlosser
1967 bis 1972 Studium der angewandten Kunst an der Fachhochschule Berlin
1972 Abschluss und berufliche Tätigkeit als Werbeökonom
1972 bis 1974 Geschäftsführerin im elterlichen, halbstaatlichen Betrieb
1990 bis 1994 Geschäftsführerin während der Reprivatisierung des enteigneten Betriebes
Seit 1990 Mitglied der SPD
1994 bis 2006 Oberbürgermeisterin in Nordhausen

In der 8. Synode der EKD, der ersten gesamtdeutschen, und in der 9. Synode der EKD war Barbara Rinke stellvertretende Präses. Frau Rinke engagierte sich schon früh in der ehrenamtlichen Arbeit für die evangelische Kirche, wurde in die Landessynode gewählt und war 15 Jahre lang Mitglied der Kirchenleitung. Nach der Wende entschied sie sich dafür, auch in der Politik mitzuarbeiten, weil sie "einen Beitrag zur Demokratie in den neuen Bundesländern leisten wollte". Seit 1994 ist die engagierte Christin Oberbürgermeisterin der Stadt Nordhausen. Barbara Rinke gehört dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) an, von 1997 bis 1999 war sie dessen Präsidentin.