ZDF-Gottesdienst zählt zu den beliebtesten Sendungen am Sonntagvormittag

EKD-Medienreferent Mehlhose beim idea-Verein: Kirchen müssen mehr auf den Medien-Marktplatz

W e t z l a r (idea) - Die Gottesdienstübertragungen im ZDF gehören zu den Fernsehsendungen mit dem höchsten Marktanteil am Sonntagvormittag. Darauf hat der Medien- und Publizistikreferent der EKD, Oberkirchenrat Robert Mehlhose (Hannover), aufmerksam gemacht. Nach seinen Angaben verfolgen durchschnittlich pro Sonntag 800.000 bis über eine Million Zuschauer die Fernsehgottesdienste. Mehlhose sprach am 15. Mai in Wetzlar auf der Mitgliederversammlung des Trägervereins der Evangelischen Nachrichtenagentur idea über das Thema “Kirche und Öffentlichkeitsarbeit”. Nach seinen Worten wenden sich die Fernsehgottesdienste nicht nur an kirchlich orientierte Zuschauer. Dies führe mitunter zu Enttäuschungen bei denen, die einen “Normalgottesdienst” erwarteten. “Aber”, so Mehlhose, “eine missionarische Kirche kann keine Insider-Kirche sein.” Die Fernsehgottesdienste müssten so attraktiv gestaltet sein, dass auch Zuschauer, die zufällig einschalten, diese bis zum Ende verfolgen. Mehlhose zufolge nutzen viele Zuschauer die Möglichkeit, nach den Sendungen anzurufen. Es komme jeweils zu rund 500 Gesprächen. Mehr seien angesichts der geschalteten Leitungen nicht möglich. Der Medienreferent begrüßte ferner das starke Interesse am Internetangebot der EKD. Es verzeichne pro Monat rund sechs Millionen Zugriffe. Nach Ansicht Mehlhoses müssen sich die Kirchen verstärkt auf dem “großen Medien-Marktplatz” präsentieren. Dabei dürfe es nicht nur um die ethischen Konsequenzen des Glaubens gehen, sondern auch um zentrale geistliche Inhalte wie Schuld, Erlösung und Auferstehung. Dabei hätten auch “Bibel-TV” (Hamburg) und der Evangeliums-Rundfunk (ERF) in Wetzlar eine wichtige Funktion.