Bischof Huber: Hospizarbeit ist «neue Bürgerbewegung»

Berlin (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz ist am Freitag mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis 2003 ausgezeichnet worden. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis erhielt die 1992 gegründete Organisation aus der Hand von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD). Der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber würdigte die Hospizarbeit als «richtige Antwort auf die Debatte um aktive Sterbehilfe».

Dem Engagement der Menschen in der Hospiz-Bewegung sei es zu verdanken, dass Sterbende nicht allein gelassen würden, sondern Fürsorge und Zuwendung erhielten, hieß es in der Begründung für die Preisverleihung. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter leisteten «Tag für Tag einen unverzichtbaren Beitrag». Der von der SPD verliehene Gustav-Heinemann-Bürgerpreis wurde zum 26. Mal vergeben.

Die Hospizarbeit sei auf Grund der mittlerweile mindestens 40.000 Menschen, die sterbende Menschen zumeist ehrenamtlich begleiteten, zu einer «neuen Bürgerbewegung» geworden, erklärte Bischof Huber. Innerhalb von nur fünf Jahren habe sich die Zahl der in der Hospizarbeit engagierten Menschen vervierfacht.

Der evangelische Bischof zeigte sich besorgt darüber, dass bundesweit 70 Prozent aller 900.000 Menschen, die pro Jahr sterben, ihre letzten Stunden in Krankenhäusern oder Pflegeheimen verbringen. Trotz der Fortschritte bei der Finanzierung von stationären Hospizeinrichtungen müsse der «häuslichen Sterbegleitung der Vorrang zukommen».