Bulmahn fordert einheitliche ethische Standards für die Forschung

Berlin (epd). Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat zur Eröffnung der Klon-Konferenz in Berlin weltweit einheitliche ethische Standards für die Forschung gefordert. Die Forschungsfreiheit finde dort ihre Schranken, wo sie die Rechte des Individuums bedrohe und die Menschenwürde antaste, sagte Bulmahn am Mittwoch ihrem vorab verbreiteten Manuskript zufolge. Von Mittwoch bis Freitag diskutieren bei der Konferenz Wissenschaftler über das Klonen von Menschen.

Es sei weltweiter Konsens, das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken zu verbieten, betonte die Ministerin. Auch die Herstellung von Embryos durch Klonen sei ethisch unakzeptabel, wenn die Embryos nach der Gewinnung von Gewebe zerstört würden. Allerdings sei zu diskutieren, ob auch ein Embryo entstehe, nachdem ein Zellkern in eine Stammzelle und nicht in eine Eizelle transferiert worden sei. Darüber sei eine gründliche und differenzierte Debatte nötig.

Bulmahn warnte vor «einfachen Schwarz-Weiß-Rastern». Die Eilfertigkeit, mit der gelegentlich der Schutz der Menschenwürde gegen die Freiheit der Wissenschaft in Stellung gebracht werde, sei «wirklichkeitsverzerrend und wenig hilfreich». Gerade in der biotechnologischen Forschung, die das Grundverständnis des Menschen berühre, sei es notwendig, wissenschaftliche Methoden und Ziele des Klonens klar zu definieren.

Zu der Konferenz hat das Deutsche Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften im Auftrag der Bundesregierung zahlreiche Wissenschaftler eingeladen. Rund 40 Referenten werden zu ethischen, rechtlichen und forschungspolitischen Aspekten des Klonens Vorträge halten.