Lutherischer Weltbund bedauert Papst-Enzyklika zur Eucharistie

Genf (epd). Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Ishmael Noko, hat Teile der jüngsten päpstlichen Enzyklika zur Eucharistie bedauert. In der Abendmahlsfrage würden darin keine neuen Ansätze ersichtlich, erklärte Noko nach Angaben des LWB am Dienstag in Genf. Es stelle sich die Frage, inwiefern die bilateralen Dialoge zwischen den Kirchen eine Wirkung auf die Regeln und Vorschriften zur Spendung der katholischen Eucharistie haben könnten.

Dennoch habe das Oberhaupt der katholischen Kirche die Ergebnisse des ökumenischen Dialogs in der Enzyklika anerkannt, so Noko. Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die 1999 vom Vatikan und dem LWB unterzeichnet wurde, bringe offiziell eine Übereinstimmung in Grundwahrheiten des Evangeliums zum Ausdruck.

Es bestehe Einigkeit darüber, dass die Feier eines gemeinsamen Abendmahls Element einer sehr weit fortgeschrittenen Kirchengemeinschaft sei. Dieses Stadium aber sei in den Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche in nächster Zukunft nicht zu erwarten, so Noko.

Der LWB-Generalsekretär rief dazu auf, die gemeinsamen Bemühungen zu verstärken, damit das sakramentale Leben der Kirchen immer weniger zur Uneinigkeit beitrage. Vielmehr solle es zu einer «göttlichen Quelle der Einheit» werden, für die Christus gebetet habe und nach der sich die Gläubigen sehnten.