Ostermärsche in mehr als 50 Städten

Frankfurt a.M. (epd). Mit Demonstrationen und Kundgebungen in mehr als 50 Städten hat die Friedensbewegung am Samstag ihre Ostermärsche fortgesetzt. An den verschiedenen Aktionen beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter einige Dutzend bis mehrere tausend Menschen.

In Duisburg begann der traditionelle Ostermarsch Ruhr. Die mehrtägige Demonstration soll am Ostermontag in Dortmund enden. Beim Internationalen Bodensee-Ostermarsch in Konstanz demonstrierten Kriegsgegner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeinsam.

In Heidelberg zogen Demonstranten zu einer Kaserne der US-Armee. Am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein stellten Teilnehmer der Aktion «Kreuzzug gegen Kreuzzug» Holzkreuze auf. Auch an der US-Air Base auf dem Frankfurter Flughafen fand wieder ein Friedensgottesdienst statt. Am Freitag waren hier drei Mitglieder der «Ordensleute für den Frieden» vorübergehend festgenommen worden, weil sie Zäune auf dem Gelände zerschnitten hatten.

Beim Ostermarsch in Düsseldorf wurde der Düsseldorfer Friedenspreis an die Friedensaktivistin Hanna Jaskolski aus Erftstadt verliehen. Die 67-jährige Musiklehrerin hatte sich in der Vergangenheit an vielen Mahnwachen und Protestaktionen beteiligt. Mehrmals verweigerte sie die Zahlung von Geldstrafen und wurde deswegen inhaftiert. Jaskolski ist Mitglied der Organisation Pax Christi.

Inhaltlich stehen die Ostermärsche in diesem Jahr im Zeichen des Irak-Krieges. Dieser «völkerrechtswidrige Angriffskrieg» dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege der USA oder anderer Staaten werden, sagte der Sprecher des zentralen Ostermarschbüros in Frankfurt, Willi van Ooyen. Die evangelische Superintendentin Gisela Fähndrich sagte beim Ostermarsch in Hannover vor rund 1.000 Zuhörern: «Krieg - und dann auch noch im Namen Gottes - bleibt Gotteslästerung.»

Außerdem fordern die Ostermarschierer ein weltweites Verbot von Massenvernichtungswaffen und eine dauerhafte Friedenslösung für den Nahen Osten. Die Aufrüstung und der Umbau der Bundeswehr zu einer «Interventionsarmee» müsse beendet, das dafür vorgesehene Geld für zivile Projekte verwendet werden, erklärte van Ooyen. Die Ostermärsche gehen noch bis zum Montag weiter.