Kock ruft an Karfreitag zur Überwindung von Gewalt auf

Köln (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat zur Beendigung jeglicher Gewalt und zur Überwindung der Kriegsfolgen im Irak aufgerufen. Die Spirale der Gewalt in der Welt könne nur durch den Weg der Versöhnung durchbrochen werden, sagte Kock in seiner Karfreitagspredigt in Köln. Gegengewalt schaffe nicht das Ende der Gewalt, sondern neues Leiden, so der rheinische Präses. Daher müsse jedes von Menschen verursachte Leiden mit den Mitteln des Verstandes, der Politik und der Medizin n bekämpft werden.

In einer Botschaft zum Karfreitag hatte Kock zuvor an die große Zahl der Opfer im Irak-Krieg erinnert. Auch nach dem Sieg der US-geführten Truppen seien die Leiden der irakischen Zivilbevölkerung, zerbombte Stadtteile, Überfälle und Plünderungen unübersehbar. «Der Frieden ist noch nicht gewonnen», so der oberste Repräsentant von rund 27 Millionen Protestanten.

Er erinnerte daran, dass auch nach dem Ende der Kämpfe im Irak «an mehr als 30 Stellen in der Welt» Krieg herrsche. «Die schreckliche Koalition von Unfrieden und Ungerechtigkeit, fehlgeleitetem politischem Ehrgeiz und missbrauchter Macht ist mit dem Irak-Krieg nicht zu Ende», so Kock.

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Evangelische Bischöfe mahnen Ende der Gewalt im Irak an

Frankfurt a.M. (epd). Evangelische Bischöfe haben an Karfreitag ein Ende der Gewalt im Irak angemahnt. Die «sinnlosen Opfer von Kriegen und Gewalt» könnten der Welt nicht zu ihrem Heil verhelfen, sagte der badische Landesbischof Ulrich Fischer in Karlsruhe. Jesus Christus habe sich dagegen freiwillig und stellvertretend «in völliger Hingabe» am Kreuz für die Menschen geopfert.

Als «Tag der Opfer» bezeichnete der braunschweigische Bischof Friedrich Weber den Karfreitag. Besonders im Irak und im israelisch-palästinensischen Konflikt werde die «Hoffnung auf Frieden in Gerechtigkeit» mit Füßen getreten, sagte Weber im Braunschweiger Dom. Für das menschliche Denken und Fühlen sei immer dann Karfreitag, wenn Gewalt Tod und Sterben verursache.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker betonte, wer aus dem Glauben lebe, könne sich nicht mit Krieg, Verelendung, Unterwerfung und Ausnutzung abfinden. Der Kreuzestod Jesu zeige, wie Gott sich selbst «in seiner großen Passion dem Schmerz der Welt unterworfen» und sie dadurch verändert habe.