UN-Hilfsorganisationen nehmen Aktivitäten im Irak wieder auf

Genf (epd). Humanitäre UN-Organisationen haben am Dienstag ihre Hilfsmaßnahmen im Irak wieder anlaufen lassen. Noch sei aber keine flächendeckende Hilfe für die darbende Bevölkerung möglich, sagte Elizabeth Byrs vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten in Genf. Im Nordirak sollte eine erste permanente UN-Mission aufgebaut werden, um die Bedürfnisse der Bevölkerung aufzulisten. Das Kinderhilfswerk UNICEF schickte zwölf Lastwagen mit 120.000 Litern Trinkwasser in den Süden des Landes.

Dort hätten drei Missionen über eine stabile Sicherheitslage berichtet, hieß es. Zur Zeit würden Teams die humanitäre Situation einschätzen. Erst nach der Auswertung der Ergebnisse würden die UN wieder voll aktiv werden.

Die Trinkwasser-Lieferung von UNICEF sei der erste Transport von Gütern in den Irak, der vom benachbarten Iran aus gestartet sei, sagte UNICEF-Sprecher Damien Personnaz in Genf. Der Iran solle wegen seiner langen Grenze mit dem Irak zum Zentrum für die UNICEF-Hilfe werden.

In der Hafenstadt Umm Kasr sei die Wassersituation inzwischen unter Kontrolle. Doch müsse UNICEF weiter die sanitären Einrichtungen reparieren. In den Norden sollten sechs internationale UNICEF-Mitarbeiter gesandt werden. Insgesamt warten noch über 700 ausländische Helfer außerhalb des Landes auf ihre Rückkehr. Vor Ort arbeiten 3.400 irakische UN-Mitarbeiter.

Nach Einschätzung des Welternährungsprogramms WFP entspannt sich die Sicherheitslage im Irak zunehmend. Von einer Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln könne bis Anfang Mai ausgegangen werden, sagte Christiane Berthiaume, WFP-Sprecherin. Danach müsste das WFP mit der Verteilung von bis zu 480.000 Tonnen Nahrung pro Monat beginnen.

In den nördlichen Provinzen des Irak befinden sich nach UN-Informationen noch rund 260.000 Binnenflüchtlinge. In den vergangenen Tagen hatten sich viele Vertriebene auf den Weg in ihre Heimatorte begeben. Wie hoch die genaue Zahl der Binnenflüchtlinge im ganzen Land ist, blieb unklar.