Friedensinitiativen erwarten großen Zulauf bei Ostermärschen

Angriffskriege sollen als Verbrechen angeprangert werden

Frankfurt a.M. (epd). Friedensinitiativen wollen die Proteste gegen den Irak-Krieg bei den diesjährigen Ostermärschen in zahlreichen deutschen Städten fortsetzen. Es zeichne sich eine deutlich stärkere Beteiligung ab als in den vergangenen Jahren, sagte am Dienstag eine Sprecherin des Ostermarschbüros in Frankfurt. In mehr als 80 Orten in ganz Deutschland seien Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen geplant. In vielen Demonstrationsaufrufen werden Angriffskriege als «Verbrechen» angeprangert.

Ostermärsche finden während der Feiertage unter anderem in Bremen, Berlin, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Halle, Köln, Leipzig, München, Saarbrücken und Stuttgart statt. Veranstalter sind meistens örtliche Bündnisse aus Friedensgruppen, kirchlichen Initiativen, Gewerkschaften und Parteien. Zu den prominentesten Rednern gehört der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine, der am Montag beim Ostermarsch in Frankfurt sprechen wird.

Der Berliner Friedensmarsch steht unter dem Motto «Frieden und Gerechtigkeit für die Völker - Nein zum Krieg». Deutschland dürfe Kriege nicht indirekt unterstützen, erklärte eine Sprecherin der Friedenskoordination Berlin. Auch dürften deutsche Soldaten nicht im Ausland eingesetzt werden. Die Kriegsgegner fordern ferner eine UN-Vollversammlung zur «Verurteilung des Krieges gegen den Irak als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg».

Ostern 2002 hatten bundesweit mehrere zehntausend Menschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. Die Ostermarschbewegung hat ihren Ursprung in Großbritannien. In der Bundesrepublik Deutschland fand der erste Ostermarsch 1960 statt. Ende der sechziger Jahre hatte die Bewegung ihren Höhepunkt, Ostern 1967 demonstrierten fast 200.000 Menschen für Abrüstung und gegen Atomwaffen. Nach dem Ende des Kalten Krieges ging die Beteiligung an den Ostermärschen stark zurück. Erst in den vergangenen Jahren kamen wieder mehr Menschen zu den Aktionen.