Neuer kirchlicher Zusammenschluss wird in Berlin besiegelt

Synode der EKU hat begonnen

Berlin (epd). Der Zusammenschluss von zwei großen evangelischen Kirchenbünden soll an diesem Wochenende in Berlin besiegelt werden. Bei ihrer am Freitag begonnenen Synode wird die Evangelische Kirche der Union (EKU) über die Fusion mit der Arnoldshainer Konferenz zur Union Evangelischer Kirchen (UEK) abstimmen. Es wurde mit einer deutlichen Mehrheit für das geänderte Kirchengesetz gerechnet.

Eine Stärkung der Einheit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sei dringend notwendig, sagte der EKU-Ratsvorsitzende Präses Manfred Sorg zur Eröffnung der Synode nach vorab verbreitetem Redemanuskript. Er drückte zugleich seine Hoffnung aus, die «ökumenische Perspektive innerhalb des Protestantismus» durch den Zusammenschluss zu stärken. Das christliche Menschenbild und der Gottesbezug der menschlichen Existenz dürften in Europa nicht in Vergessenheit geraten, sagte Sorg. Die Kirchen seien die Seelen Europas.

Der Leiter der Kirchenkanzlei der EKU, Wilhelm Hüffmeier, berichtete, dass das Vermögen der EKU in eine Stiftung eingebracht werden solle. Aus den Erträgen könne künftig die Arbeit der Gliedkirchen der neuen UEK unterstützt werden. Hüffmeier appellierte zudem an die EKD und die Mitgliedskirchen der Arnoldshainer Konferenz, die der UEK angehören sollen, die Kirchen in den ostdeutschen Bundesländern zu unterstützen. Die östlichen Kirchen seien nicht durch eigenes Verschulden in ihre finanziell schwierige Lage geraten.

Die Evangelische Kirche der Union (EKU) umfasst die Kirchen des früheren Preußen und wurde 1817 gegründet. Sie repräsentiert 7,8 Millionen Protestanten. Die Arnoldshainer Konferenz entstand 1967 als Arbeitsgemeinschaft von 16 Kirchenleitungen. Die beiden Kirchenbünde hatten am 26. Februar dieses Jahres im Berliner Dom den Vertrag zur Bildung der Union Evangelischer Kirchen (UEK) unterzeichnet. Er soll am 1. Juli in Kraft treten. Die EKU-Synode muss diesem Vertrag noch zustimmen.