Ev. Akademie Mülheim feiert 50-jähriges Bestehen

Mülheim/Ruhr (epd). Mit einem Festakt hat die Evangelische Akademie Mülheim/Ruhr am Samstag ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der Präses der rheinischen Kirche, Manfred Kock, würdigte die Arbeit der Bildungseinrichtung als «Vermittlerin an der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft». Das herausragende Engagement im Bildungsbereich bleibe auch nach dem Umzug vom traditionellen Standort in Mülheim an der Ruhr nach Bonn unverzichtbar, sagte Kock vor Gästen aus Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft.

Kock unterstrich die Bedeutung der künftigen Akademie-Arbeit angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen. Beispielhaft nannte Kock die Auseinandersetzungen um zivile Konfliktlösungen, Bio- und Gentechnologie, Technikfolgenabschätzung sowie um das Verhältnis von Politik und Religion. Die Akademie sei ein Ort des Dialogs des Nachdenkens und des Verhandelns für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen. Die Stadt Bonn biete mit ihren internationalen Institutionen und Forschungseinrichtungen der Akademie beim Neubeginn viele Chancen.

Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland hatte im Januar trotz heftiger Proteste beschlossen, den Akademie-Sitz in der alten Unternehmer-Villa von 1912 in Mülheim zum Jahresende aufzugeben. Ab 2004 soll die Akademie unter dem gemeinsamen Dach mit dem Pädagogisch-Theologischen Institut in Bonn-Bad-Godesberg weiter bestehen. Die Landeskirche will damit bis zu sechs Millionen Euro einsparen. Verhandlungen über den Verkauf der Mülheimer Immobilie haben unterdessen begonnen.