Uneinigkeit zwischen EKD und CDU in Irak-Frage

Berlin (epd). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in einem Gespräch mit dem Präsidium der CDU seine Kritik an der Irak-Politik der USA deutlich gemacht. Die Diskussion über den Irak sei offen gewesen, aber ohne Annäherung der Positionen zu Ende gegangen, berichteten Teilnehmer des Treffens, das am Dienstagabend im Haus der EKD in Berlin stattfand.

Die EKD-Vertreter betonten bei dem Treffen mit der CDU-Spitze, dass sie an der Ablehnung eines Krieges aus friedensethischen Gründen festhielten. Union und EKD stimmten jedoch darin überein, dass Krieg nur das allerletzte Mittel sein könne, teilte die CDU im Anschluss an das Gespräch mit.

Unterschiedliche Positionen vertraten EKD und CDU auch beim Thema Zuwanderung. Differenzen habe es über das Nachzugsalter von Kindern sowie bei der Frage der Duldung von Flüchtlingen gegeben. Der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock betonte, es bedürfe des «Muts zur Verteidigung des internationalen Rechtsfriedens und des Muts zur Integration von Menschen ausländischer Herkunft». Weitere Themen waren Bioethik und Sozialreformen.

An dem Gespräch nahmen unter anderem die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, Generalsekretär Laurenz Meyer, der Kirchenbeauftragte der Bundestagsfraktion, Hermann Kues, und der frühere Parteichef Wolfgang Schäuble sowie für die EKD neben Kock Auslandsbischof Rolf Koppe, der EKD-Bevollmächtigte Prälat Stephan Reimers und weitere Ratsmitglieder teil.