UN-Organisationen beschleunigen Hilfsvorbereitungen bei Irak-Krieg

Genf (epd). Die humanitären Organisationen der Vereinten Nationen bereiten sich mit Hochdruck auf einen Hilfseinsatz nach einem Angriff der USA und Großbritanniens gegen den Irak vor. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sei auf die Versorgung von zunächst 600.000 Menschen vorbereitet, sagte ein UNHCR-Sprecher am Dienstag in Genf. Das Welternährungsprogramm hat nach eigenen Angaben genügend Lebensmittel im Irak, um zunächst vier Wochen lang zwei Millionen Menschen zu verpflegen.

Das UNHCR habe in der Region bereits Vorratslager für die Versorgung von 300.000 Flüchtlingen zum Beispiel mit Decken und Kochgerät eingerichtet, so der Sprecher weiter. Ständig treffe Nachschub ein, mit dem die Lager in der Türkei, im Iran und in Jordanien aufgestockt werden. Alle Planungen seien notgedrungen vorläufig und daher so angelegt, dass sie schnell der jeweiligen Situation angepasst werden könnten.

Bisher hat das UNHCR nach eigenen Angaben noch keine verbindlichen Zusagen, dass die Nachbarstaaten im Kriegsfall die Grenzen für Flüchtlinge aus dem Irak offen halten. Man stehe in Kontakt mit den jeweiligen Regierungen. Das Hilfswerk geht davon aus, dass die meisten der zu erwartenden Flüchtlinge versuchen werden, in den Iran oder in die Türkei zu kommen.

Insgesamt hat das UNHCR einen Bedarf von 123 Millionen US-Dollar für die Versorgung von Vertriebenen und Flüchtlingen veranschlagt. Für zunächst 600.000 Menschen seien rund 60 Millionen Dollar vorgesehen, knapp 20 Millionen davon hätten die Geberländer bisher zur Verfügung gestellt, sagte der Sprecher.

Das Welternährungsprogramm (WFP) habe im Irak Lager mit rund 32.000 Tonnen Nahrungsmitteln angelegt, ergänzte eine WFP-Sprecherin. Damit könnten etwa zwei Millionen Menschen einen Monat lang versorgt werden, wenn die derzeitige Versorgung durch das UN-Programm «Öl für Nahrungsmittel» zusammenbreche. Bisher haben die Geberländer nach WFP-Angaben von angefragten 28 Millionen Dollar rund sieben Millionen gezahlt.

Das Kinderhilfswerk UNICEF wird sich im Kriegsfall vor allem um die Trinkwasserversorgung kümmern, sagte eine Sprecherin. Der Zugang zu sauberem Wasser sei wichtig, um das Ausbrechen von Krankheiten besonders bei geschwächten Kindern zu verhindern. Jedes vierte Kind unter fünf Jahren sei nicht ausreichend oder unterernährt. Nach eigenen Angaben hat UNICEF etwa die Hälfte von veranschlagten 14 Millionen Dollar erhalten.