Christliche Band bei Grand-Prix-Vorentscheid auf Platz 2

EKD- Rundfunkbeauftragter gratuliert Beatbetrieb

„Das ist einfach hervorragend“, kommentierte der Rundfunkbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, das Abschneiden der christlichen Band Beatbetrieb beim deutschen Vorentscheid zum Grand Prix d’Eurovision am 7. März in Kiel. Die drei Musiker waren mit ihrem Lied „Woran glaubst Du?“ auf den zweiten Platz gekommen.

Hintergrund zu "Beatbetrieb":

Beatbetrieb im Kirchenturm

Von Susanne Siebel (epd)

Stuttgart (epd). Der Beat hat was: "Womm... - BimBam - Womm..."  Wenn die Glocken der Stuttgarter Heilandskirche viertelstündlich  schlagen, vibriert der Boden unter Tobi Wörner (26) mit. Der  Schlagzeuger von "Beatbetrieb" wohnt im Turm der Heilandskirche.  Hier unter dem Kirchendach lässt er sich inspirieren, hier  entwickeln Wörner, Theo Eißler (29) und Michael Janz (24) die  Songs für ihre Band "Beatbetrieb".

Wörner und seine Kollegen wollen hoch hinaus: Unter dem Motto  "Mit der Bibel zum Grand Prix" nehmen sie am Freitag (7. März) in Kiel an der deutschen Vorentscheidung zum Schlagerwettbewerb  um den europäischen Grand Prix teil. "Woran glaubst du?" heißt der  aktuelle Song, der "Beatbetrieb" den Sieg bringen soll. Im  vergangenen Jahr schaffte es die christliche Popgruppe "Normal  Generation?" aus dem Schwarzwaldort Altensteig mit "Hold On" immerhin auf Platz drei der deutschen Vorauswahl.

"Beatbetrieb" hatte sich 1998 aus der christlichen Jugendarbeit der Stuttgarter Stiftskirchengemeinde heraus entwickelt und trat vor allem bei Jugendgottesdiensten auf. Heute sind die drei jungen Männer beim Musiksender Viva zu hören. Sie waren für den deutschen Musikpreis "Echo" nominiert. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geförderte Band will ohne typisch fromme Schlagworte ihre christliche Einstellung weitergeben.

Im Mai würden die Stuttgarter gerne zum Grand-Prix-Finale nach Riga fahren. "Wir geben unser Bestes und versuchen die Menschen mit unserer Musik zu berühren", verspricht Tobi Wörner. Er schaut nicht nur gerne vom Kirchturm herunter, sondern auch ins Umfeld der Menschen. "Wir sehen uns weniger politisch, nehmen eher Momentaufnahmen von Alltagssituationen auf, auch in unseren Texten."

"Klar sind wir dazu berufen, Rockstars zu werden", sagt Sänger Michael Janz. Er hat stets einen kessen Spruch auf der Lippe und eine gute Portion Selbstvertrauen. Die Stilrichtung der Band ordnet Janz ungern ein. "Wenn schon, dann spielen wir im Moment eine Richtung aus Soul-Pop und Pop-Musik mit deutschen Texten."

Texte, wie auf der aktuellen Single "Woran glaubst du?", die ihre christliche Lebenseinstellung wiedergeben. Der Song stellt Fragen: "Am Ende aller Zeit, sag was bleibt? Sag mir, woran glaubst du dann? - Am Ende aller Zeit. Nur einer bleibt." Gott, erklärt Janz, sei kein "steifer Opa", sondern "cool und real".

Christsein als Modeerscheinung? Davon will Janz nichts wissen. "Wir reiten auf keiner Welle. Das ist Teil meines Lebens, ich bin 24 Stunden Christ", sagt der Deutsch-Kanadier. "Es gab Zeiten, wo es völlig out war, Christ  zu sein, und da war ich es trotzdem - und wenn es in ist, bin ich es schon lange."