Evangelische Kirche würdigt Theologen Edmund Schlink

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das Lebenswerk des Nazi-Gegners und Theologen Edmund Schlink (1903-1984) gewürdigt. Der Ökumenepionier sei ein Brückenbauer sowohl zwischen den Kirchen als auch zwischen Naturwissenschaft und Theologie gewesen, heißt es in einer am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Erklärung des EKD-Ratsvorsitzenden Manfred Kock. Schlink wurde an diesem Donnerstag (6. März) vor hundert Jahren in Darmstadt geboren.

Schlink gilt als einer der herausragenden deutschen evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Durch seine Mitarbeit im Weltkirchenrat sei er zu einem «weltweit geachteten Vertreter lutherischer Theologie in der ökumenischen Bewegung» geworden, fügte Kock hinzu. Schlink schloss ein Studium der Mathematik, Physik und Philosophie 1927 mit dem Doktor der Philosophie ab. 1931 promovierte er bei Karl Barth in Theologie.

Ende 1932 äußerte er sich als Hochschulpfarrer in Darmstadt kritisch zur völkischen Bewegung. Weil er Mitglied der «Bekennenden Kirche» war, entzogen ihm die Behörden 1935, gleich nach seiner Habilitierung in Gießen, die Lehrerlaubnis. 1946 erhielt Schlink einen Lehrstuhl an der Universität Heidelberg. Er ist der Vater des bekannten Schriftstellers Bernhard Schlink. (02285/5.3.03)