Bischof Huber begrüßt Bundestagsinitiative für Klonverbot

Darmstadt (epd). Der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber hat die für diesen Donnerstag angekündigte Bundestagsinitiative für ein weltweites Verbot des Klonens von menschlichen Zellen begrüßt. Die neue Technik müsse untersagt werden, weil sie ein «Angriff auf die Würde der Person und die Würdevorstellungen der gesamten Menschheit» sei, sagte er am Dienstagabend in Darmstadt.

Durch das Klonen werde der Mensch zu einer bloßen Sache. Zudem gehe mit dieser Reproduktionsmethode eine «maßlose Überschätzung der genetischen Disposition» einher, erklärte Huber, der auch Mitglied des Nationalen Ethikrates ist. «Durch Klonen kann man nicht dem Schicksal entfliehen».

Gleichzeitig mahnte der Bischof einen differenzierten Umgang in Fragen der Gentechnik an. Es gehe nicht um ein «generelles Nein-Sagen». An die Genforschung mit Stammzellen von Erwachsenen seien beispielsweise berechtigte Heilshoffnungen geknüpft. Es gehöre zu den faszinierendsten Perspektiven, Zellen von Erwachsenen so zu manipulieren, dass sie Krankheiten wie Alzheimer bekämpfen könnten.

Huber sieht in Europa einen großen gesellschaftlichen Konflikt heraufziehen. Auf der einen Seite stehe die christliche Tradition, die an der Solidarität orientiert sei. Ihr gegenüber stehe das moderne naturwissenschaftliche Weltbild, das weitgehend dem «Primat des Stärkeren» folge. Wichtig sei eine Verständigung, welches Menschenbild in Zukunft maßgebend sein solle.