Kock: Bush betreibt Rückfall in Kanonenboot-Politik

Baden-Baden (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat US-Präsident George W. Bush scharf kritisiert. Die Irak-Politik Washingtons sei «ein Rückfall in die Kanonenboot-Politik der Vergangenheit», sagte Kock am Sonntag im Südwestrundfunk (Baden-Baden).

Krieg und militärische Gewalt werde wieder als ein normales Mittel der Politik angesehen. «Das, was nach Gottes Willen nicht sein soll, das wird jetzt zur Unterstützung einer politischen Forderung benutzt.»

Der Irak stellt nach Auffassung von Kock keine ernsthafte Bedrohung dar. Daher sei ein Präventivkrieg nicht gerechtfertigt. Er begrüße, dass in der deutschen Bevölkerung «eine große Bewegung gegen den Krieg vorhanden» sei. Deshalb dürften die Kirchen auch die Hoffnung nicht aufgeben, «dass Appelle nutzen, dass Gebete hilfreich sind».