Stv. Präses: Missionarische Kirchen werden gebraucht

Köln (epd). Der gewählte Präses der Rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, hat die Gemeinden aufgefordert, missionarischer zu sein. «Eine biblische Grundausrichtung wird in der evangelischen Kirche unbedingt gebraucht», erklärte er am Samstag auf der 26. Missionale-Tagung in Köln. Mit seiner Teilnahme an der Veranstaltung wolle er daher ein «Zeichen setzen».

In allen sozialen Fragen muss Schneider zufolge deutlich werden, warum die Kirche sich engagiert. Das gelte auch für die Stellungnahmen zum Irak-Krieg. «Wir lehnen einen Krieg ab, weil wir an einen Gott des Friedens glauben», sagte der Stellvertreter und künftige Nachfolger des rheinischen Präses Manfred Kock vor rund 4.500 Vertretern von Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Einrichtungen.

Die Missionale stand in diesem Jahr unter dem Motto «Begegnung mit Folgen». Das Thema sei gewählt worden, weil Kommunikation und Beziehung eine Schlüsselrolle im Gemeindeaufbau spiele, sagte Hans Hermann Pompe, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und Missionarische Dienste der Rheinischen Kirche, dem epd.

In Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Aspekten der Glaubensvermittlung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das in England entwickelte «Emmaus-Projekt». Mit kleinen Gesprächsgruppen zu Glaubensthemen sind dort zwei Millionen Menschen erreicht worden. Der Gründer des Projekts, Bischof John Finney, warb für ein Umdenken unter den Christen. «Die Kirche darf nicht warten, bis die Menschen zu ihr kommen, sondern sie muss zu den Menschen gehen», forderte der Bischof.