Unionsabgeordnete: Bundesregierung soll sich an Kirchen orientieren

Berlin (epd). Unionsabgeordnete wollen die friedensethischen Positionen der Kirchen im Irak-Konflikt in einem Bundestagsantrag entschieden bekräftigen. Wie die Berliner Tageszeitung «Die Welt» am Mittwoch berichtete, wird der von der offiziellen Parteilinie abweichende Antrag von den Abgeordneten Peter Gauweiler, Norbert Geis (beide CSU) und Willy Wimmer (CDU) unterstützt.

In dem Entwurf des Minderheitsantrags wird die Haltung der beiden großen Kirchen begrüßt, «dass alle Mittel ausgeschöpft werden müssen, die eine friedliche Beilegung des Irak-Konfliktes ermöglichen können». Das Engagement des Papstes wird zudem nachdrücklich gewürdigt: «Der Deutsche Bundestag dankt insbesondere dem Heiligen Vater Papst Johannes Paul II. für seine mit brennender Sorge geäußerten Überlegungen und Mahnungen an die Staatengemeinschaft, dass der Krieg eine Niederlage für die Menschheit ist.».

Die Bundesregierung wird in dem Text der Unionspolitiker aufgefordert, sich in ihrer Haltung zum Irak-Konflikt an der Haltung der Kirchen zu orientieren, die den Krieg in mehreren Erklärungen nachdrücklich ablehnten. Der «Welt» zufolge werden dem Antrag aber wenig Chancen eingeräumt, im Bundestag behandelt zu werden, weil er bisher nur von wenigen Unionspolitikern unterstützt wird.