Kirchen-Aktion «Aufstehen für Frieden und Gerechtigkeit gestartet

Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am Montag angesichts eines drohenden Militärschlages gegen den Irak ihre Aktion «Aufstehen für Frieden und Gerechtigkeit» gestartet. «Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein», sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und scheidende rheinische Präses, Manfred Kock, in der Düsseldorfer Johanneskirche. Seine Kirche bestreite entschieden, «dass Terrorismus durch Krieg - auch nicht durch einen Krieg gegen den Irak - wirksam bekämpft werden kann», heißt es in der von Kock verlesenen Irak-Erklärung weiter.

Dringend nötig seien gemeinsame europäische Initiativen, um die UN bei der Suche nach gewaltfreien Wegen der Konfliktlösung auf der Basis internationalen Rechts zu unterstützen, hieß es weiter. Von der Bundesregierung erwarte die rheinische Kirche, dass sie bei der Ablehnung des Krieges gegen den Irak bleibt.

Der künftige rheinische Präses Nikolaus Schneider erklärte, aus theologischer und ethischer Sicht sagten Christen Nein zu einem Krieg gegen den Irak. Sie dürften sich nicht von Irrglauben und Verdächtigungen leiten lassen. Menschen und Nationen in Gute und Böse einzuteilen und Staaten als «Achse des Bösen» vernichten zu wollen, verbiete sich, so Schneider, der sein Amt als rheinischer Präses Ende April antritt.

Am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 erinnerte Schneider daran, dass militärische Gewalt eingesetzt werden musste, um dem «Terror deutscher Armeen» entgegenzutreten. Daraus werde deutlich, dass es Christen nicht um eine «uneingeschränkte Verdammung militärischer Gewalt gehe». Doch zu 98 Prozent hätten die Pazifisten Recht.

In einem Gebet bat die Pastorin der amerikanischen Partnerkirche United Church of Christ (UCC), Virginia Pych, um Gerechtigkeit und Frieden. Möge Gott den Menschen, die Frieden wollen, mehr Kraft schenken als denen, die den Krieg vorbereiten, sagte sie.

Die rheinische Kirche rief alle Gemeinden und Kirchenkreise auf, im Zuge der Kampagne «Aufstehen für Frieden und Gerechtigkeit» Friedensgottesdienste abzuhalten. Am kommenden Samstag findet in Düsseldorf ein Friedenstag mit ökumenischem Gottesdienst und Demonstrationszug statt. An der Aktion beteiligen sich zahlreiche Friedensgruppen, amnesty international, Parteien und Gewerkschaften.