Berliner Erklärung: Anti-Terror-Krieg zum Scheitern verurteilt

Berlin (epd). Vor negativen Folgen der weltweiten militärischen Auseinandersetzung mit Terroristen haben Wissenschaftler, Publizisten und andere Intellektuelle gewarnt. Der «Krieg gegen den Terrorismus» sei zum Scheitern verurteilt, weil er immer neue Gewalt über unschuldige Menschen bringe und Gefühle des Hasses und der Rache nähre, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten «Berliner Erklärung». Mit Blick auf den drohenden Krieg im Irak wird von einem «kontraproduktiven» Vorgehen der USA gesprochen, das Teil eines Teufelskreises von Zerstörung und Selbstzerstörung sei.

Stattdessen sei es nötig, zur Eindämmung von «privatisierter Gewalt» mit Hilfe von bewaffneten Streitkräften und «Welt-Polizeikräften» internationales Recht durchzusetzen und Menschen zu schützen. «Wir befinden uns am Rand einer Eskalation weltweiter Gewalt», heißt es in der unter anderen von Literaturnobelpreisträger Günter Grass, Ex-Bundesminister Erhard Eppler, den Publizisten Peter Glotz und Friedrich Schorlemmer sowie den Politikwissenschaftlern Ulrich Albrecht und Hajo Funke unterzeichneten Erklärung.

Weltweit haben sich dem Aufruf inzwischen mehrere hundert Akademiker, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Politiker und andere Unterzeichner angeschlossen. Weiter sprechen sie sich für einen weltweit akzeptierten internationalen Strafgerichtshof aus, der bei der Durchsetzung grundlegender Rechtsnormen hilft. Zwar werde nicht der Anspruch erhoben, mit dieser «Strategie» den Terrorismus auszurotten. «Das Äußerste, was wir tun können, ist, den Terrorismus einzudämmen», heißt es in der Erklärung.