«Attac» unterstützt Aktionen gegen Irak-Krieg

Göttingen (epd). Das Netzwerk der Globalisierungskritiker «Attac» unterstützt die geplanten Demonstrationen gegen einen möglichen Irak-Krieg. Nur ein breiter gesellschaftlicher Protest könne diesen Krieg noch verhindern, erklärten Sprecher der Initiative am Mittwoch vor Journalisten in Göttingen. Der Irak-Konflikt werde auch im Mittelpunkt der Beratungen beim bundesweiten Attac-Kongress am kommenden Wochenende in Göttingen stehen.


«Wir rufen alle Menschen auf, am 15. Februar nach Berlin zu kommen», sagte Attac-Pressesprecher Malte Kreutzfeldt. An diesem Tag soll in vielen europäischen Hauptstädten zeitgleich gegen einen Irak-Krieg protestiert werden. Attac unterstütze auch eine für den 8. Februar angekündigte Großdemonstration gegen die Sicherheitskonferenz der NATO in München. Mitglieder des Netzwerks beteiligten sich zudem an der Vorbereitung einer gewaltfreien Sitzblockade an der US-Air-Base in Frankfurt am Main am Tag des möglichen Kriegsbeginns, erläuterte Kreutzfeldt.

Bereits am kommenden Samstag startet nach Angaben der Organisation in Göttingen eine zweiwöchige «Attac-Friedenstour» durch Deutschland. Dabei wollen Journalisten und Friedensaktivisten aus den USA, Großbritannien und Italien bei Veranstaltungen in 15 deutschen Städten mit Vertretern der deutschen Friedensbewegung diskutieren, sagte Attac-Sprecherin Astrid Kraus.

Zweites wichtiges Thema beim Beratungstreffen in Göttingen ist Attac zufolge das internationale Dienstleistungsabkommen GATS. Dabei gehe es um die Globalisierung und Privatisierung von Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung und Kultur «mit allen denkbaren negativen Konsequenzen», sagte Kreutzfeldt. Attac werde sich im Frühjahr mit einer Kampagne für den Stopp der Verhandlungen einsetzen.

Das Netzwerk Attac hat nach Angaben von Sprecherin Kraus allein in Deutschland mehr als 11.000 Mitglieder in rund 160 Ortsgruppen, weltweit seien es rund 90.000 Mitglieder. Zweimal jährlich finden Bundeskonferenzen statt, so genannte Ratschläge. Zu dem Treffen in Göttingen haben sich rund 400 Teilnehmer angemeldet.