Humangenetiker: Klonen von Menschen ist kriminell

Berlin (epd). Der Heidelberger Humangenetiker Claus Bartram hat Versuche, Menschen zu klonen, als «kriminelle Handlung» bezeichnet und strafrechtliche Konsequenzen gefordert. So sei allein die Behauptung der umstrittenen Raelianer-Sekte, bereits zwei geklonte Kinder auf die Welt gebracht zu haben, «ein Fall für den Staatsanwalt», erklärte Bartram dem in Berlin erscheinenden «Tagesspiegel». Das Menschenklonen sei ein «eklatanter Verstoß gegen die Menschenwürde», so Bartram weiter. «Das sind Menschenversuche der schlimmsten Art», betonte der Krebsforscher, der ein Befürworter des so genannten therapeutischen Klonens «in engen Grenzen und mit strikten Auflagen» ist. Bartram zufolge müssen viele hundert Fehlversuche in Kauf genommen werden, um ein Lebewesen zu klonen. Bei lebend geborenen Tieren seien zudem zahlreiche Gesundheitsstörungen aufgetreten. So etwas sei bei Menschen «keinesfalls vertretbar». Auch wenn es «technisch besser möglich wäre», würde er auf das Klonen von Menschen verzichten, so Bartram weiter. Die Fortpflanzung des Menschen beruhe darauf, sich geschlechtlich fortzupflanzen, woraus die Chance genetisch individueller Lebewesen erwachse. Klonen sei dagegen «eine ungeschlechtliche Form der Vermehrung, die in der Natur für uns nicht vorgesehen ist». Bartram forderte zudem, dem italienischen Frauenarzt Severino Antinori die Zulassung als Arzt zu entziehen. Allein mit der Ankündigung, einen Menschen zu klonen, habe Antinori gegen Grundprinzipien des ärztlichen Ethos verstoßen.