Steinbrück betont gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen

Bad Neuenahr (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) hat die Bedeutung der Kirchen für den Zusammenhalt und die ethische Orientierung der Gesellschaft unterstrichen. Angesichts der immensen Herausforderungen etwa bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit seien der Rat und die Stimme der evangelischen Kirche auch in Zukunft gefragt, sagte Steinbrück am Montag in einem Grußwort vor der rheinischen Landessynode in Bad Neuenahr. Die Kirchen seien auch bei Themen wie Bildungspolitik oder Zuwanderung wichtiger Wort- und Ratgeber, unterstrich Steinbrück. Sie erweiterten Perspektiven und forderten globale Verantwortung ein. Trotz gesunkenen Vertrauens in die Institution Kirche suchten viele Menschen nach religiösen Antworten. Die religiöse Landschaft sei pluraler geworden, betonte Steinbrück zugleich. Der Islam stelle inzwischen eine «feste und etablierte Größe» dar, und auch die jüdischen Gemeinden seien gewachsen. Der Ministerpräsident ermutigte die Kirche, den christlich-islamischen Dialog fortzusetzen und Vorbehalte abzubauen. Der nordrhein-westfälische Regierungschef forderte die Menschen zu «mehr Eigenverantwortung» auf. Deutschland stehe in den kommenden Jahren vor weit reichenden sozialen Einschnitten. Dann werde sich zeigen müssen, «wie beweglich unsere Gesellschaft ist».