Katholische Kirche kritisiert Unionshaltung zum Zuwanderungsgesetz

Berlin (epd). Die katholische Kirche in Berlin hat die Haltung der Unionsparteien zum Zuwanderungsgesetz kritisiert. Nichtstaatliche und geschlechtsspezifische Verfolgung müssten als Asylgrund anerkannt werden, forderte die Migrationsbeauftragte des Erzbistums Berlin, Schwester Cornelia Bührle, am Donnerstag im Deutschlandradio Berlin. In dieser Frage gebe es einen Dissens zwischen den Kirchen und CDU/CSU.

Bührle forderte zudem, die Debatte über illegale Zuwanderung stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Es müssten Lösungen gefunden werden, die Illegalität verhinderten. Illegal in Deutschland lebende Ausländer arbeiteten häufig zu Niedrigstlöhnen und «werden in der Mehrzahl der Fälle ausgebeutet», kritisierte Bührle. Es tue weder dem Land noch den Menschen gut, wenn 500.000 bis eine Million Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland lebten. Sie könne es nur schwer akzeptieren, so Bührle, dass die Interessenlage der christlichen Parteien auch in diesem Punkt «offensichtlich eine andere sei» als die der Kirchen.