Zu Mahnwachen gegen Irak-Krieg aufgerufen

Oberursel (epd). Zu Mahnwachen, Protesten und Aktionen gegen einen drohenden Irak-Krieg haben zwei prominente Vertreter der friedlichen Revolution in der DDR aufgerufen. Wer in der Kirche "Oh du fröhliche gnadenbringende Weihnachtszeit" singe, müsse auch auf der Straße den Mut haben, gegen Krieg und für Frieden einzutreten, erklärten die beiden evangelischen Pfarrer Christian Führer (Leipzig) und Friedrich Schorlemmer (Wittenberg) in einem Aufruf, den die in Oberursel erscheinende Zeitschrift "Publik Forum" in ihrer neuesten Ausgabe veröffentlicht hat. Darin rufen beide dazu auf, bis zum Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) auf öffentlichen Plätzen eine Mahnwache mit Kerzen zu bilden. Wo möglich sollten zudem Menschen aus der Krisenregion in Nahost in die Familien oder in Gottesdienste eingeladen werden, um sie zu Wort kommen zu lassen. Im Herbst 1989 hätten die Menschen in der DDR im Lichtermeer der Kerzen "Keine Gewalt!" gerufen. Heute müsse ihr Ruf lauten "Keinen Krieg!". Die Weihnachtsbotschaft müsse aus den Kirchen heraus auf die Straßen und Plätze sowie in die Entscheidungszentralen der Politik getragen werden. In den Kirchen werde sie festlich proklamiert. Nötig sei aber auch, sie in eine kriegsbedrohte Welt zu bringen.