EKD-Ratsvorsitzender Kock bekräftigt Ablehnung aktiver Sterbehilfe

Düsseldorf (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat sich erneut gegen aktive Sterbehilfe ausgesprochen. Bei todkranken und sterbenden Menschen müssten vielmehr verstärkt schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden, forderte Kock, der auch Präses der rheinischen Landeskirche ist, am Dienstagabend in Wuppertal. Jede Anstrengung auf dem Gebiet der Forschung in der Palliativmedizin (Schmerzmedizin) lohne sich.

Schmerzlindernde Mittel erlaubten unheilbar Kranken, mit ihrer Umwelt bewusst kommunizieren zu können, so Kock. Die Hospizarbeit setze einen wichtigen Gegenakzent zum Trend einer «weit verbreiteten Ausgrenzung des Todes». Die Männer und Frauen in der zumeist ehrenamtlichen Hospizarbeit beweisen nach seinen Worten, dass ein Leben in Würde bis zum Ende ermöglicht werden könne.

Die Hilfsansätze in Krankenhäusern und Pflegeheimen dürfen Kock zufolge nicht ausschließlich auf Wiedergenesung gerichtet sein. «Auch das gute Sterben gehört in die Verantwortung von Kliniken», sagte er. Mit seinem Nein zur aktiven Sterbehilfe unterstrich Kock auch seine Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik, also der genetischen Untersuchung von Embryos, die durch künstliche Befruchtung außerhalb des Mutterleibs gezeugt wurden.

Der EKD-Ratsvorsitzende sprach sich dagegen aus, mit allen wissenschaftlichen Mitteln nur menschliches Leben ohne Behinderungen entstehen zu lassen. Die Menschenwürde sei von Gott verliehen, unabhängig von dem, was ein Mensch leiste.