Evangelische Kirche setzt Ausschuss für Reformen ein

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat weitere Schritte zur Strukturreform unternommen. Dazu sei jetzt ein unter anderen mit Bischöfen und Kirchenpräsidenten besetzter «Ad-hoc-Ausschuss» eingesetzt worden, erklärte die EKD-Kirchenkonferenz am Donnerstag zum Abschluss ihrer Tagung in Hannover. Die Kirchenkonferenz wird von den Leitungen der 24 deutschen Landeskirchen gebildet. Sie hat die Aufgabe, die EKD zu beraten.

Vorsitzender des neuen Ausschusses ist der badische Altbischof und ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Klaus Engelhardt. Er habe in seinem letzten Bericht als Ratsvorsitzender erste Überlegungen zu einer vertieften Zusammenarbeit der Mitgliedskirchen angestoßen, so die EKD. Der «Ad-hoc-Ausschuss» soll die bereits vorliegenden Vorschläge zur Reform der EKD auswerten. Ein erster Bericht wird im Juni 2003 erwartet.

Kritiker fordern seit Jahren eine Reform der komplizierten und kostspieligen Gesamtstruktur des deutschen Protestantismus mit seinen 24 Landeskirchen und mehreren konfessionellen Zusammenschlüssen. Das derzeitige System der Landeskirchen entstand Anfang des 19. Jahrhunderts. Skeptiker halten den Reformbestrebungen entgegen, dadurch werde das besondere lutherische, reformierte oder unierte Bekenntnis verwässert.