Bischöfin Käßmann: Nicht nur Irak muss entwaffnet werden

Hannover (epd). Die hannoversche evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann hat sich kritisch zu Vorstellungen über einen angeblich «sauberen Krieg» gegen den Irak geäußert. Es gebe keinen Krieg, «in dem ein bisschen gebombt wird, keiner kommt zu Schaden und alles ist geregelt», sagte Käßmann am Mittwoch in ihrer Predigt zum Buß- und Bettag in Hannover. Sie stimme Präsident Bush zu, dass der Irak entwaffnet werden müsse. Das sei aber nur ein erster Schritt. Die ganze Welt müsse entwaffnet werden.

In Deutschland sei heute Angst sehr real, sagte Käßmann. Oft hätten Aussiedler Angst, auf die Straße zu gehen, weil sie Opfer von Gewalt werden könnten. Die Angst der missbrauchten und geschlagenen Kinder grabe sich tief in ihre Seele. Eine vergewaltigte Frau empfinde Angst und Entsetzen, ausgeliefert zu sein. Bei alltäglicher Gewalt sollten die Menschen daher nicht wegsehen, sondern mutig einschreiten, so Käßmann.