Europäische Kirchen kritisieren Einmischung und Diskriminierung

Hannover (epd). Kirchen aus mehr als 30 europäischen Ländern haben staatliche Einmischungen in die inneren Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften kritisiert. Anerkennungs- und Registrierungsverfahren durch den Staat dürften nicht zu Diskriminierungen führen, forderten die Teilnehmer einer Konsultation der Konferenz Europäischer Kirchen in Wien. Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag in Hannover mitteilte, verlangten die Teilnehmer, dass Religionsgemeinschaften grundsätzlich ein rechtlicher Status zuerkannt werden muss, der ihnen die Ausübung ihrer Religion gestattet.

Allen Kirchen und Religionen müsse es offen stehen, sich in der Gesellschaft zu engagieren. Verstöße gegen diesen Grundsatz müssten als Menschenrechtsverletzung bewertet werden, so die europäischen Kirchen. Sie sprachen sich gegen Versuche aus, in Europa ein einheitliches Staatskirchenrecht zu entwickeln. Die bestehenden rechtlichen Regelungen zum Schutz von Kirchen müssten in einzelnen Staaten aber verbessert werden.

Im Hinblick auf die zukünftige Verfassung der Europäischen Union wurde die Konferenz Europäischer Kirchen nach EKD-Angaben beauftragt, Mindeststandards der Religionsfreiheit zu formulieren. Diese müssten den Bestimmungen der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprechen.