Anglikaner: Bischöfe müssen sich Bewerbungsgesprächen unterziehen

London (epd). Kandidaten für das Amt eines Bischofs oder Erzbischofs müssen sich in der anglikanischen Kirche von England in Zukunft einem Bewerbungsgespräch unterziehen. Auf der Generalsynode in London haben die Teilnehmer weit reichende Veränderungen im Ernennungsprozess ihrer Amtsträger beschlossen, berichtete die «Times» am Mittwoch. Mit diesen Maßnahmen reagiert die Kirche auf den Vorwurf der Geheimniskrämerei bei der Ernennung von Bischöfen.

Der Bewerbungsprozess soll nun weitgehend öffentlich gemacht werden, indem alle Kandidaten zu einem Gespräch eingeladen werden. Dort müssen sie Fragen einer Kommission beantworten. Auf Basis dieser Befragungen wählt die Kommission dann einen der Kandidaten aus.

Auch unbesetzte Stellen in Diözesen sollen nun öffentlich ausgeschrieben werden, etwa durch Zeitungsannoncen. Bislang waren Bischöfe von einer Kommission ernannt worden, die zu einem geheimen Zeitpunkt an einem geheimen Ort tagte und nicht einmal preis gab, welche Kandidaten für eine Bischofsnachfolge in Frage kamen.