Simonis protestiert gegen Sex-Werbekampagne von «Bild»

Kiel (epd). Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hat gegen eine Werbekampagne der «Bild»-Zeitung protestiert, bei der es um Sex-Erlebnisse junger Frauen geht. Die Werbung habe die Grenze des guten Geschmacks überschritten und transportiere ein Frauenbild, das mit der Würde des Menschen nicht vereinbar sei, heißt es in einem offenen Brief an die Verlegerin Friede Springer. Unterzeichnet wurde der am Dienstag veröffentlichte Brief auch von Justiz- und Frauenministerin Anne Lütkes (Grüne).

«Bild» wirbt derzeit auf Plakaten mit halbnackten jungen Frauen, die über vermeintliche Sex-Erlebnisse sprechen. Dazu zählen Sätze wie «Mittags kriege ich Hunger. Auf Sex» oder «Mein persönlicher Rekord liegt bei 8 Stunden» und «Ich mag's ganz sanft. Hinterher». Bild, so Simonis, werbe mit jungen Frauen, die fast noch Kinder seien, offen für sexuelle Gewalt. Kinder, die morgens auf den Schulbus warten, würden mit diesen Bildern konfrontiert. Friede Springer wird gebeten, die Aktion umgehend zu stoppen.