Kock warnt vor «Vergessen durch Entsorgen» im Bestattungswesen

Timmendorfer Strand (epd). Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Manfred Kock, hat angesichts des in Nordrhein-Westfalen geplanten Bestattungsgesetzes vor einem Verlust der Gedenkkultur gewarnt. Die Kirche müsse sich gegen das «Vergessen durch Entsorgen» wenden, forderte Kock am Montag auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Timmendorfer Strand. In das christliche Menschenbild sei auch der Umgang mit Toten einzuschließen.

In Nordrhein-Westfalen wird derzeit der umstrittene Entwurf eines neuen Bestattungsgesetzes diskutiert. Danach sind unter anderem die Aufhebung der Sargpflicht bei Erdbestattungen und des Friedhofszwangs bei Urnenbestattungen geplant. Friedhofsbetriebe könnten privatisiert werden. Mit diesen Neuerungen wäre das Bundesland in Deutschland Vorreiter. Das Kirchenparlament diskutierte am Montag schwerpunktmäßig das Thema christliches Menschenbild.