Kirchengemeinden unterschätzen das Engagement der Jugend

EKD-Ratsvorsitzender: Jugendliche sind nicht nur auf Spaß aus

T i m m e n d o r f e r  S t r a n d (idea) – Die Kirchengemeinden nehmen nach Ansicht des EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Manfred Kock (Düsseldorf), die Einsatzbereitschaft der Jugend zu wenig wahr. Die gäben ihnen auch zu wenig Gelegenheit, sich zu engagieren, sagte er am 3. November vor Journalisten bei der EKD-Synode in Timmendorfer Strand. Wie die jüngste Shell-Jugendstudie zeige, sei es ein Vorurteil zu meinen, Jugendliche seien nur auf Spaß aus, und ansonsten ließen sie „Gott einen guten Mann sein“. Kock hatte zuvor in seinem Bericht vor der Synode darauf verwiesen, daß gerade bei den 14- bis 24jährigen das höchste freiwillige Engagement festzustellen sei. Ihren Schwerpunkt legten sie auf jugendbezogene Aktivitäten. 20 Prozent engagierten sich in Kirchengemeinden. Die Chancen einer aktiv von jungen Menschen gestalteten Kinder- und Jugendarbeit seien offensichtlich. Kock mahnte vor der Presse eine grundsätzliche Veränderung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland an. Punktuelle kleine Änderungen hülfen nicht weiter. Die Bundesregierung habe noch nicht deutlich genug gemacht, in welche Richtung es gehen solle, Im Blick auf den Abbau von Ungerechtigkeiten in der weltwirtschaftlichen Entwicklung betonte Kock, daß die Vorstellung eines Fortschritts, der nur auf Konsumsteigerung basiere, in die Irre führe. „Wir brauchen eine Kultur des Teilens und der Beschränkung.“  (128a/2002/3)